Schwindel

Schwindel kann in verschiedenen Formen und bei einigen Krankheiten auftreten. Schwindelanfälle können das tägliche Leben sehr stark beeinflussen. Unter welchen Beschwerden die Erkrankten leiden, wie diese Schwindelerkrankungen erkannt und therapiert werden können, wird hier beschrieben.

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Schwindel

Was ist Schwindel

Schwindel (Vertigo) tritt sehr häufig bei vielen Menschen unterschiedlichen Alters auf. Die Schwindelerkrankung wird in verschiedene Bereiche eingeteilt:

  • vestibulärer Schwindel: Hier liegt eine Gleichgewichtsstörung vor und ist meistens harmlos.
  • zerebraler Schwindel: Bei Erkrankungen des Gehirns, der z.B. durch einen Unfall, eine Fehlstellung oder auch Tumor hervorgerufen wird.
  • neuronaler Schwindel: Bei Erkrankungen der Nervenzellen z.B. bei MS (Multipler Sklerose) werden Nervenfasern durch Entzündungen angegriffen, auch Bakterien und Vieren (z.B. Herpes) lösen Entzündungen im Gehirn aus.

 

Es gibt verschieden Arten des Schwindels:

Die Beschwerden können einen wichtigen Hinweis auf die Art des Schwindels liefern. Hat man das Gefühl von "Watte im Kopf" oder fährt man "Aufzug", "Karussell" oder "Schiff"? Kann vom Patienten eine Richtung des Schwindels genannt werden, kann man schon oft auf eine konkrete Ursache schließen. 

 

- "Karussell fahren" - Drehschwindel 

  • Attackenschwindel: tritt anfallartig und spontan auf; es dreht sich alles im Kreis; dauert wenige Sekunden bis Stunden; Ursache = Gleichgewichtssinn; Auslöser: kann z.B. die Erkrankung Morbus Menière (starke Bildung von Lymphflüssigkeit im Innenohr) sein
  • gutartiger Lagerungsschwindel: (benigner paroxysmaler Schwindel) tritt nach schnellen Bewegungen des Kopfes auf (z.B. Umdrehen, Neigen des Kopfes); meist harmlos; dauert wenige Sekunden; tritt meistens bei älteren Menschen auf; Patienten beschreiben eine Art Drehschwindel (Umgebung dreht sich); kann mit Übelkeit, Erbrechen, Angstgefühlen und Schweißausbrüchen auftreten.
  • Akuter Ausfall des Gleichgewichtsorgans: (Neuropathia vestibulares) 
- "SCHIFF FAHREN" - SCHWANKSCHWINDEL
  • Schwankschwindel: plötzliche Gleichgewichtsunsicherheit bei Ruhe / Bewegung; Gefühl des Bodenschwankens wie bei starkem Seegang; Angstgefühl durch unsicheres Stehen; dauert meist nur wenige Sekunden; Ursache = evtl. Psyche; Typisch für somatoformen Schwindel, psychisch bedingt
  • Psychogener Schwindel: kann durch Sorgen, Angst und Stress ausgelöst werden; Gefühl des Bodenwankens und Benommenheit; Gefühl des Fallens sorgt für Unsicherheit beim Stehen und Gehen; Ursache = meist seelisches Ungleichgewicht
- "AUFZUG FAHREN" - LIFTSCHWINDEL
  • Liftschwindel: Patienten haben das Gefühl sie sacken nach unten oder stehen im Aufzug nach oben (somatoforme Ursachen)

 

- "Watte im Kopf" - BENOMMENHEITSSCHWINDEL 

  • HWS-Schwindel (cerebraler Schwindel): akutes Gefühl der Benommenheit; Kribbeln und Taubheitsgefühl in Armen und Händen; Kopfschmerzen; Konzentrationsschwierigkeiten; Ursache = Schleudertrauma / Unfalltrauma, Nachwirkung eines Bandscheibenvorfalls, Fehlhaltung und dadurch entstandene Verspannungen im Nacken bzw. Schultern
  • ungerichteter Schwindel: Sehstörungen (Doppelbilder, Schwarzwerden vor Augen) , schwummriges Gefühl - kann auf Stoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Sehstörungen hinweisen.

- Multifaktorieller Schwindel

  • Schwindel der auf Erkrankungen hinweist oder bei dem die Ursache nicht eindeutig oder vielfältig sein kann fällt hierunter.
  • Zentraler Schwindel: tritt je nach Ursache plötzlich auf; kann auch Tage dauern; äußerst sich auf verschiedene Weise; es liegt meistens eine Schädigung des Gehirns vor.

Ursachen von Schwindel

Es sollte immer abgeklärt werden, welche Ursachen der Schwindel hat. Hier wird der untersuchende Therapeut genau darauf achten, um welche Art Schwindel es sich handelt bzw. welche Beschwerden der Patient hat. Hiermit kann man unter Umständen schon feststellen, um welche Form des Schwindel es sich handelt und ob er behandelt werden muss oder nur vorübergehend auftritt.

Ursachen von Schwindel können sein:

  • Störung des Gleichgewichtsorgans ist (z.B. Durchblutungsstörungen oder vorübergehende Beschwerden)
  • Sehstörungen müssen untersucht werden, ob es hierbei ein Problem mit den Augen gibt oder eine Erkrankung des Gehirns vorliegt.
  • Erkrankungen (z.B. des Nervensystems) 
  • Migräne
  • Epilepsie
  • Tumor
  • Felsenbeinfraktur
  • Reisekrankheit
  • Anämie
  • Herzrhythmusstörungen 
  • Schwangerschaft 
  • Unterzuckerung
  • Kreislaufbeschwerden
  • Arteriosklerose
  • Medikamente
  • Drogen
  • Alkohol
  • falsch eingestellte oder ungewohnte Brille

 

Diagnose: Schwindelerkrankung

Sollte der Schwindel öfter oder in einer Stärke auftreten, die Sie verunsichert, lassen Sie den Schwindel abklären. Auch bei folgenden Beschwerden sollte man etwas unternehmen:

  • Angstzustände
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Ohrensausen
  • Benommenheit
  • wenn in Stresssituationen oder ohne erkennbare Ursache der Schwindel auftritt
  • bei Menschenmengen oder bestimmte Situationen
  • Atemnot
  • Schwindel nach bestimmten Kopfbewegungen
  • während oder nach Infektionen oder mit Fieber
  • Sehstörungen

Es wird eine ausführliche Anamnese (Krankengeschichte) erstellt und körperliche /neurologische Untersuchungen vorgenommen. Je nach Beschwerden wird ein EKG; CT (Computertomografie), Röntgen, MRT (Kernspintomografie), EEG (Elektroenzephalografie), Herzultraschall usw. zur Abklärung durchgeführt.

 

Schwindel: Therapie

Nach Abklärung der Ursache wird eine passende Therapie für den Patienten begonnen.

Je nach Ursache kann es folgende Therapien geben:

  • neue Brille (bei Sehstörungen)
  • Medikamente
  • Entspannungsübungen
  • Hilfsmittel (Gehstock oder Rollator)
  • Verhaltenstherapie (evtl. mit Medikamenten bei psychischen Problemen)
  • Massagen (bei Verspannungen)
  • Sport
  • Chriopraktik
  • Infusionen
  • Akupunktur
  • Fußreflexzonenmassage

Weitere Infos:

Wikipedia: Schwindel