Morbus Crohn

Morbus Crohn oder auch Crohn-Krankheit genannt, ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung. Die Betroffenen haben häufigen Stuhldrang, krampfartige Bauchschmerzen bis hin zum Durchfall. Lesen Sie hier mehr über diese Durchfallerkrankung.

 

Allgemeine Informationen - Beschreibung

Erkrankung: Crohn-Krankheit

Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die im gesamte Verdauungsstrakt, d.h. von der Mundhöhle bis hin zum After, auftreten kann. Man geht davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt und Störungen im Immunsystem, Viren & Bakterien oder auch eine erbbedingte Veranlagung diese Erkrankung auslösen können. Die Psyche wird für eine Erkrankung als Auslöser ausgeschlossen, kann aber sowohl den Verlauf beeinflussen oder auch durch die psychische Belastung dieser Erkrankung eine Depression erst ausgelöst werden. Die Darmschleimhaut entwickelt eine „falsche“ Immunreaktion (Abwehrreaktion) auf die kommensale Darmflora (gute Darmbakterien) und wird dadurch geschädigt. Die Abwehr gegen schlechte Bakterien ist geschwächt. Meistens treten Schwellungen und Entzündungen im unteren Dünndarm und im Dickdarm auf, während der Mund und die Speiseröhre eher selten befallen sind. Die typischen Anzeichen sind die mit zeitlichen Abständen und unabhängig voneinander auftretenden Darmschleimhautentzündungen, die durch gesunde Areale getrennt sind. Während die Colitis Ulcerosa nur die oberen Schichten der Darmschleimhaut angreift, dringt beim Morbus Crohn die Entzündung bis in tiefere Schichten ein.

 

Morbus Crohn Darstellung: gesamter Verdauungstrakt
Morbus Crohn Darstellung: gesamter Verdauungstrakt

Morbus Crohn Symptome

Durch eine Überreaktion des Immunsystems gegen die Darmflora, wird die Darmschleimhaut geschädigt und entzündet sich. Die Patienten bekommen starke krampfartige / kollikartige Bauchschmerzen (hauptsächlich im rechten Unterbauch), anhaltenden Durchfall, der selten blutig ist. Es können aber auch Fieber, Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit auftreten. Und über Wochen anhält Die Entzündungen gehen bis in tiefere Darmschichten und können diese Teile des Darms so stark schädigen, dass sie operativ entfernt werden müssen. Das Ende des Dünndarms (Ileum) und der obere Teil des Dickdarms (Kolon) sind am häufigsten von dieser Erkrankung betroffen. Jedoch kommt es auch vor, dass der letzte Dünndarmabschnitt inkl. des Blinddarmes (Zökum) entzündet ist. Sollte jedoch der gesamte Dünn- und Dickdarm entzündet sein, nennt man diese Erkrankungsform Colitis Crohn. Meistens erkranken jungen Menschen zwischen 15 und ca. 35 Jahren an Morbus Crohn, aber auch ältere Personen können diese chronisch entzündliche Darmerkrankung bekommen. Es kommt u.U. auch zu Fisteln oder Abszesse am After.

 

Diese Darmerkrankung verläuft in Schüben und es gibt Zeiträume dazwischen, wo der Patient absolut beschwerdefrei ist.

Die Symptome des Morbus Crohn können denen der Colitis ulcerosa sehr ähneln. Auch können Entzündungen auftreten, die nicht im Darm sind. Beispielsweise können Gelenkschmerzen die ersten Anzeichen für die chronische Darmerkrankung sein. Die Patienten leiden sehr unter dieser schmerzhaften Darmerkrankung, da sie das komplette Leben sehr beeinträchtigen und einschränken kann. Durch die starken Schmerzen und langanhaltenden Durchfälle sind die Patienten geschwächt und lustlos. Sie fühlen sich nicht in der Lage, das alltägliche Leben zu meistern und brauchen in der Schubphase auch manchmal Hilfe von anderen Personen für z.B. die Einkäufe etc. Kinder können Wachstumsstörungen haben.

 

Diagnose: Morbus Crohn

Diese Durchfallerkrankung kann durch bestimmte Untersuchungsmethoden diagnostiziert werden:

  • Blutuntersuchung: Leukozyten geben Aufschluss über eine Entzündung im Körper
  • Endoskopie: Darmspiegelung und eine Entnahme von Gewebeproben
  • Ultraschall: Der Bauch wird mit dem Ultraschallgerät untersucht
  • Bakteriologische Stuhluntersuchung
  • Evtl. Röntgenuntersuchung
  • MRT-Untersuchung
  • Magenspiegelung
Entzündung im Darm:

Es gibt verschiedene Namen für Morbus Crohn:

  • Narbenbildende Enteritis:
  • Crohn-Krankheit:
  • Ileitis terminalis / Enteritis terminalis

Wenn jedoch nicht klar zu bestimmen ist, ob es sich um Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn handelt, wird diese Erkrankung Colitis indeterminata genannt.

Patienten, die an Morbus Crohn leiden, haben ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Es bilden sich bösartige Wucherungen von Zellen im oberen Bereich des Dickdarms in der Darmschleimhaut. Deshalb wird dieser Dickdarmkrebs auch Kolonkarzinom genannt.

 

Crohn-Krankheit Komplikationen

Diese Erkrankung kann zu einigen Komplikationen führen:

  • Toxisches Megakolon: unnormale Weitstellung des Dickdarms
  • Fisteln: der Darm verbindet sich mit der Körperoberfläche oder mit anderen Organen
  • Darmverschluss: der betroffene Darmbereich wird hat durch die ständigen Entzündungen Narben beim Abheilen entwickelt, die den Darm enorm einengen können.
  • Karzinom: es besteht ein erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken
  • Osteoporose: als Nebenwirkung von starken Medikamenten, die bei dieser Erkrankung verschrieben werden, nimmt die Knochendichte ab.
  • Harnsteine: durch eine Fehlregulierung und Fehlleitung des Körpers treten dies auf
  • Gallensteine: aufgrund des gestörten Leber-Darm-Kreislauf
  • Abszesse: verkapselte Eiteransammlungen treten häufig auf
  • Stenose: es bilden sich Engstellen

 

Ursachen und Risikofaktoren

Es gibt verschiedene Faktoren, die diese Erkrankung begünstigen oder auslösen können.

  • Übertriebene Hygiene: Wenn der Körper sich gerade in jungen Jahren mit zu wenig Bakterien und Keimen auseinandersetzen musste, kann er auch auf eine Entzündung nicht richtig reagieren. Das körpereigene Abwehrsystem hat es nicht richtig gelernt.
  • Ernährung: Schädliche Nahrung (z.B. weißer Zucker und weißes Mehl) sollen negativ für den Verdauungstrakt sein.
  • Familie (erbliche Belastung): Oft sind mehrere Familienmitglieder an Morbus Crohn erkrankt. Es ist also eine genetische Vorbelastung nicht auszuschließen.
  • Gendefekt: Normalerweise produziert der Körper eigenes „Antibiotikum“, den Betroffenen fehlt jedoch ein Abschnitt auf dem Gen, welches für diese Produktion zuständig ist. Somit ist die körpereigene Abwehr geschwächt und der Patient ist für diese entzündliche Darmerkrankung anfälliger.
  • Rauchen: Das Risiko an Morbus Crohn zu erkranken ist bei Rauchern doppelt so hoch und die Symptome sind auch schlimmer.
  • Umwelt: Diese Darmerkrankung kommt in Industrieländern häufiger vor als woanders.

 

Therapie bei Morbus Crohn

In den Ruhephasen wird von der schulmedizinischen Seite eine Erhaltungstherapie angestrebt, d.h. die schubfreie Zeit so lange wie möglich zu halten und die Entzündung einzudämmen. In der akuten Schubphase werden entzündungshemmende Mittel verabreicht und das Immunsystem unterdrückt, damit diese falsche Immunabwehr Reize auf den Darm ausüben. Außerdem wird versucht, die stetigen Durchfälle zu mindern. Sollten jedoch schwere Komplikationen auftreten, wird angeraten, Teile des entzündeten Darmbereiches operativ zu entfernen, da es sonst zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen kann. In ganz besonders schweren Fällen kann es dazu kommen, dass ein künstlicher Darmausgang gelegt wird. Die Medikamente, die gegen die Entzündungen verschrieben werden, haben bei längerer Einnahme auch starke Nebenwirkungen. Hier wird versucht, die Einnahmedauer so kurz wie möglich zu halten.

Alternative Therapien

Es sollte immer eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu sich genommen werden. Außerdem sind ein Zuführen von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen wichtig, da die Vitalstoffe durch den ständigen Durchfall vermehrt ausgeschieden werden. In der Schubphase leiden die an Morbus Crohn erkrankten Patienten oft an Mangelerscheinungen. Die Komplementärmedizin ist in der Lage die Ursachen der Erkrankung anzugehen und zu beseitigen. Hierzu gehören eine gesunde Lebensführung, Kräutertherapie, das Zuführen von Nährstoffen und eine ausgewogene Ernährung.

Ein natürliches Vitalstoffkonzentrat mit essenziellen Vitalstoffen werden hier bevorzugt von Heilpraktikern angeraten, da diese in flüssiger Form leichter verwertet werden können und den Darm nicht zusätzlich belasten.

  • Selen:  Das Immunsystem wird gestärkt. Selen ist als Antioxidans sehr förderlich.
  • Zink:  Der Heilungsprozess der Darmschleimhaut wird unterstützt.
  • Vitamin-B-Komplex: ein erhöhter Bedarf an allen B-Vitaminen ist erhöht (Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure)
  • Vitamin A:  wichtig für die körpereigene Abwehr und die Wiederherstellung der der Schleimhäute, die durch die Erkrankung angegriffen wurden.
  • Vitamin D:  Ein Mangel an Vitamin D fördert eine Funktionsstörung der Darmschleimhaut und somit können schneller Entzündungen auftreten. Die körpereigene Abwehr wird unterstützt und die Knochen gestärkt.
  • Omega-3-Fettsäuren:  Wirken entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem. Die Remmissionszeit kann durch sie verlängert werden.

Die Bioresonanz-Therapie, eine Eigenbluttherapie oder auch Akupunktur sind auch eine alternative Behandlungsmethode. Ihr Therapeut (Arzt oder Heilpraktiker) kann eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit austesten (z.B. Laktose). Diese Nahrungsmittel, die sie nicht vertragen, sollten in Zukunft vermieden werden um keinen weiteren Reiz auf den Darm auszuüben.

 

Was können Sie bei Morbus Crohn tun

Sie haben einiges selbst in der Hand. Eine gesunde Ernährung, Lebensweise und Bewegung können sowohl den Körper und das Immunsystem unterstützen um nicht zu erkranken. Bei einer Crohn-Erkrankung wird der Körper jedoch bei der Gesundung unterstützt und die Abstände zwischen den Schüben können durch eine gute Versorgung größer werden und die Schübe auch weniger schlimm. Der Körper hat mehr Kraft.

 

Ernährung

  • Lieber mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag essen.
  • Künstliche Zusatzstoffe meiden
  • Nicht zu scharf und nicht zu sauer essen.
  • Weißen Zucker und weißes Mehl meiden.
  • Pflanzliche Öle (z. B. Leinöl, Raps- und Walnuss Öl)
  • Nicht zu heiß und nicht zu kalt essen.
  • Mind. 2 Liter Wasser oder auch Tees pro Tag trinken.
  • Langsam essen und genügend kauen.
  • Auf Milchprodukte verzichten, falls eine Laktoseintoleranz vorliegt.
  • Ballaststoffreiche Kost während der Remmissionsphase
  • Vitalstoffkonzentrate gegen Mangelerscheinungen

Entspannung & Bewegung

  • Um Stress abzubauen und für das Immunsystem ist regelmäßiger Sport hilfreich.
  • Achten Sie auf genügend Schlaf, um die Regeneration und Erholung des Körpers zu unterstützen
  • Autogenes Training wirkt entspannend.
gesunde Lebensweise
  • Nicht Rauchen: mit Rauchen verdoppeln Sie das Risiko einer Morbus Crohn Erkrankung und auch einer Verschlimmerung des Verlaufes
  • Alkohol vermeiden
  • Psyche: vermeiden Sie Stress und entspannen Sie so oft es geht
  • Achten sie auf kleinste Signale des Körpers. Sagen Sie Ihrem Therapeuten, wenn Symptome oder Nebenwirkungen spürbar sind.
Zusammenfassung Unterschiede: Morbus Crohn & Colitis ulcerosa

Beide chronisch entzündlichen Darmerkrankungen haben unterschiedliche Bereiche, die entzündet sind.

  • Morbus Crohn: Der gesamte Verdauungstrakt kann betroffen sein (von der Mundhöhle bis zum After) Die Entzündungen sitzen an unterschiedlichen Stellen und können durch gesunde Bereiche getrennt sein. Die Entzündungen können bis in tiefe Darmschleimhautschichten sogar bis zur Darmwand gehen. Erkrankungsalter: Meistens junge Menschen zwischen 15 und Mitte 30 aber auch ab 60 tritt die Erkrankung auf.
  • Colitis ulcerosa: Hier ist der Enddarm / Dickdarm entzündet. Die Entzündung ist nur flächig auf der Darmschleimhaut. Erkrankungsalter: kann in jedem Alter auftreten, jedoch vermehrt junge Menschen von ca. 15 bis Mitte 30
  • Colitis ulcerosa - Prokitis: Entzündung im letzten Teil des Dickdarms.

Im weitesten Sinne sind diese Darmkrankheiten eine Autoimmunkrankheit, da das Immunsystem eine falsche Abwehrreaktion zeigt und somit die eigene Darmschleimhaut angreift. Die Schulmedizin verschreibt Medikamente, um das Immunsystemherunterzufahren, damit keine Angriffe mehr stattfinden. Es werden jedoch nur die Symptome behandelt um die Remissionsphase (schubfreie bzw. entzündungsfreie Zeit) so lange wie möglich anhält. Diese starken Medikamente weisen jedoch auch viele Nebenwirkungen auf. Es wurden mittlerweile viele gute alternative Behandlungsmethoden entwickelt.

 

Olivenöl hilf!

Innere Anwendung: Olivenöl in kleineren Mengen pur trinken - das ist die beste Schleimpflege im gesamten Magen-Darm-Trakt. Die ständige Einnahme von Olivenöl wirkt entzündungshemmend und reguliert die Verdauung und das Immunsystem.

Wichtig: Testen Sie unbedingt, ob und wie Sie hochwertiges Olivenöl vertragen. Bei einer schweren Fehlregulation des Immunsystems kann der Darm auf alle möglichen Nahrungsmittel, die normalerweise für den Körper verträglich sind, negativ reagieren. Auf längere Zeit gesehen ist Olivenöl durch seine einfach ungesättigten Fettsäuren das einzige und richtige Öl, dass Ihr Immunsystem reguliert und stärkt.

 

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Wikipedia: Morbus Crohn