Schilddrüse: Hashimoto-Thyreoiditis

Hashimoto-Thyreoiditis auch Hashimoto, Morbus Hashimoto oder chronisch-lymphozytäre Thyreoditis genannt, ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt. Der Krankheitsverlauf ist bei den meisten Patienten leicht, es gibt aber auch mittlere oder schwere Verläufe.

Heiler-org Schilddrüsenerkrankung Hashimoto
Schilddrüsenerkrankung Hashimoto

Was ist Hashimoto-Thyreoiditis?

Mit ca 80% ist diese Autoimmunerkrankung die häufigste Schilddrüsenerkrankungen. Sie tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern und trat früher meistens zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf. Jedoch erkranken zunehmend Personen in jüngeren Jahren an Hashimoto, sogar teilweise ab 20 Jahren. Als Erster hat diese Erkrankung der japanische Arzt Hikaru Hashimoto beschrieben. Es gibt bei dieser Schilddrüsenerkrankung den Typ 1B und 2B, die beide heute als Hashimoto-Thyreoditis zusammengefaßt werden. Bei der Hashimoto Erkrankung ist die Schilddrüse entweder in einem bestimmten Bereich oder diffus im Gewebe der Schilddrüse entzündet.  

Hierbei gibt es verschiedene Krankheitsformen:

  • langsam verlaufende Entzündung der Schilddrüse
  • chronische Entzündung der Schilddrüse
  • akute Entzündung der Schilddrüse

und Verlaufsformen:

  • klassische Form: Vergrößerung der Schilddrüse (Struma-Bildung), Rückgang der Funktionen
  • atrophische Form: Zerstörung des Gewebes der Schilddrüse - Verkümmerung des Organs

Ursachen der Schilddrüsenerkrankung

Eine zu hohe Zufuhr an Jod könnte hier ein Rolle spielen, aber auch ein erhöhtes Auftreten im familiären Bereich ist zu beobachten. Aufgrund eines fehlgeleiteten Immunprozesses wird das Schilddrüsengewebe durch T-Lymphozyten angegriffen und zerstört. Es werden Antikörper gegen die Eiweiße der Schilddrüse gebildet, wodurch sich die Schilddrüse chronisch entzündet. Mit der Zeit entsteht dadurch eine Schilddrüsenunterfunktion - jedoch bedingt durch die Zerstörung des Schilddrüsengewebes kann vorübergehend eine Schilddrüsenüberfunktion auftreten.

Auch eine Leberentzündung vom Typ C (Hepatitis C) scheint hier eine Rolle zu spielen.

Folgende Autoimmunerkrankungen treten oft zusätzlich bei den Patienten auf:

  • Diabetes Typ1
  • Blutarmut
  • Zöliakie (entzündliche Darmerkrankung)
  • Morbus Addison (Erkrankung der Nebennierenrinde)

 

Beschwerden / Symptome bei Hashimoto 

In einem frühen Stadium dieser Schilddrüsenerkrankung sind fast keine Symptome / Beschwerden zu erkennen und auch Schmerzen gibt es hierbei keine. Dadurch wird Hashimoto erst viel später diagnostiziert. Erst wenn eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) auftritt, wird diese auch von eindeutigen Beschwerden begleitet:

  • Kälteüberempfindlichkeit
  • Heiserkeit
  • Gewichtszunahme trotz unveränderter Eßgewohnheiten
  • Haarausfall und spröde Haare
  • Brüchige Fingernägel
  • trockene Haut
  • Verstopfung
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwächegefühl
  • Kloß im Hals (Enge-Gefühl)
  • Ödeme (Wassereinlagerungen, besonders im Gesicht und an den Extremitäten)
  • belegte Stimme
  • Wachstumsstörungen
  • Gelenkschmerzen
  • Unlust und Desinteresse
  • Gedächtnisschwäche und Konzentrationsprobleme
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Zyklusstörungen
  • verminderte Fruchtbarkeit
Hashimoto-Enzephalopathie

Hashimoto-Enzephalopathie kann im Zusammenhang mit Hashimoto-Thyreoiditis entstehen und ist eine Erkrankung des Gehirns. Hierbei entwickeln sich psychiatrische und neurologische Symptome wie z.B.:

  • Psychosen
  • vorübergehende Schläfrigkeit bis hin zum Koma
  • Bewegungsstörung 
  • epileptische Anfälle
  • Verwirrtheit
  • kognitive Defizite

Diagnose: Hashimoto

Viele Untersuchungen sind nötig, um eine Hashimoto-Erkrankung zu diagnostizieren:

  • Ausführliche Anamnese (Krankengeschichte): ist wichtig um auch alle Beschwerden und evtl. familiäre Zusammenhänge zu erkennen.
  • Eine Blutuntersuchung: um eine Funktionsstörung aufzudecken. Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 und das TSH (Hormon der Hypophyse - Hirnanhangsdrüse, welches die Hormonproduktion der Schilddrüse anregt) werden in ihrer Konzentration gemessen.
  • Ultraschall: bildgebendes Verfahren zur Unterstützung der Diagnostik. Typischer Befund hierbei: Schilddrüse kleiner als normal & gleichmäßig dunkle Struktur
  • Feinnadelbiopsie: Entnahme einer Gewebeprobe. Bei Hashimoto-Thyreoiditis sind die weißen Blutkörperchen erhöht.
  • Bei Hinweisen auf eine Gehirnerkrankung wird eine Probe der Gehirnflüssigkeit (Liquor) genommen und die elektrische Hirnaktivität mittels EEG gemessen, um eine Hashimoto-Enzephalopathie auszuschließen.

Therapie bei Hashimoto

Schulmediziner bzw. spezialisierte Endokrinologen behandeln hie mit der täglichen Einnahme von Schilddrüsenhormonen. Hierbei sollte der TSH-Wert und auch T3 & T4 regelmäßig untersucht werden, um evtl. die Dosis anzupassen.

Jod in der Nahrung ist weitestgehend unbedenklich, jedoch sollte man nicht zusätzlich Tabletten einnehmen, da dieser Jodüberschuss die Entzündung der Schilddrüse verschlimmern kann.

Auch eine entzündungshemmende Therapie kann erforderlich sein, um die Zerstörung des Schilddrüsen-Organs einzudämmen. Denn: was einmal zerstört ist, kann nicht wieder hergestellt werden.

Alternativ kann man seinen Körper mit Entspannungsübungen unterstützen und auf eine ausgewogene Ernährung achten.

 

Weitere Informationen zu dem Thema:

Wikipedia: Hashimoto