Asthma

Asthma (Asthma bronchiale) ist eine sehr verbreitete Erkrankung der Atemwege, die auch einen lebensbedrohlichen Zustand erreichen kann. Allergene, Entzündungen und andere Reize können einen Asthmaanfall auslösen.

 

Was ist Asthma bronchiale

Der Begriff Asthma ist eine Zusammenfassung aller entzündlichen und chronischen Atemwegserkrankungen. Diese Erkrankung der Atemwege macht sich u.a. durch Husten, Beklemmung in der Brust, pfeifende Atemgeräusche und Atemnot bemerkbar, die durch eine Verengung der Bronchien hervorgerufen werden.

 

Asthma Bronchiale - Erkrankung der Atemwege - Abbildung der Lunge
Asthma Bronchiale - Erkrankung der Atemwege - Abbildung der Lunge

verschiedene Asthmaformen

Bronchial Asthma hat mehrere Formen, bei denen das nicht allergische (intrinsisches) und das allergische (extrinsisches) Asthma am bekanntesten sind. Das Nichtallergische tritt häufig erst im Alter von 30-Anfang 40 auf, das Allergische beginnt schon bei Kleinkindern. Wenn das Immunsystem auf bestimmte Reize (Allergieauslöser: Tierhaare, Pollen, Hausstaubmilben usw.) überreagiert ist das ein Zeichen für eine Krankheit aus dem atopischen Formenkreis. Zu diesen Erkrankungen gehört das allergische Asthma und auch Heuschnupfen und Neurodermitis.

 

allergische und nichtallergische Asthmaformen:

  • Nicht allergisches Asthma: Eine Abwehrreaktion des Körpers findet statt, jedoch wird diese nicht durch ein Allergen ausgelöst. • Allergisches Asthma: Die Abwehrreaktion im Körper wird durch Allergene ausgelöst.
  • Brittle-Asthma: seltene Verlaufsform, wiederholende schwere Asthmaanfälle mit lebensbedrohlichem Zustand, keine vorherigen Anzeichen einer Verschlechterung.
  • Variant-Asthma: Milde Erkrankungs-Form, keine Luftnot und hauptsächlich Reizhusten
  • Bronchialasthma mit Übergang zur COPD: 20-30% der Asthmaerkrankungen entwickeln sich zur COPD (chronisch-obstruktiven Bronchitis und macht sich dadurch bemerkbar, dass ständig Husten und Auswurf beobachtet wird und nicht nur während eines Asthmaanfalls.
  • Asthma mit gastroösophagealem Reflux: Magensaft steigt in die Speiseröhre auf und die Bronchien verkrampfen reflexartig (Ursache kann ein durch Medikamente gelähmter Bewegungsvorgang der Speiseröhre sein). Dies kann zu einer Verstärkung des Asthmas führen.
  • Bewegungsasthma (Anstrengungsasthma): Eine körperliche Anstrengung (z.B. Sport oder auch Treppensteigen) kann hier direkt am Anfang der Bewegung oder danach, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen einen Anfall auslösen. Bewegungs-Asthma bei Kindern tritt jedoch meistens beim Sport auf. Bedingt durch die schnellere Atmung bei körperlicher Belastung, wird die Austrocknung und Auskühlung der Bronchialschleimhaut begünstigt. Dies führt zu einer asthmatischen Entzündung der Bronchen.
  • Gemischtförmiges Asthma: Ist eine Mischform aus allergischem und nicht allergischem Asthma und entsteht ursprünglich aus dem allergischen Asthma. Angestoßen durch viele wiederholte Infekte (nichtallergische Ursache) wird im weiteren Verlauf die Mischform. Aus beiden Asthmaformen können dann Auslöser einen Asthmaanfall auslösen.
  • Medikamente als Auslöser: Häufig sind hier die Frauen im mittleren Alter betroffen. 10-20% der erkrankten Personen haben eine Überreaktion auf einige Medikamente, die dann einen Asthmaanfall auslösen. Mittel gegen Rheuma, entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel können sich hier negativ auswirken.
  • Infekt: Eine Entzündung der Atemwege, die durch einen Infekt (Virusinfektion) entstanden ist, kann zu einem Asthmaanfall führen.
  • Berufsbedingtes Asthma: Verschiede Allergene, die im Beruf vorkommen, lösen einen asthmatischen Anfall aus. Dies können z.B. Farben & Lacke - Lackierer, Mehle & Enzyme - Bäcker, Lösungs- oder Reinigungsmittel - Reinigungskräfte, Färbemittel für Haare - Friseure, Tierhaare beim Tierarzt, Holzstaub – Schreiner usw.)

allergisches (extrinsisches) Asthma

Hier entsteht der Asthmaanfall durch eine allergische Reaktion. Allergene wie z.B. :

  • Tierhaare und Tierfedern (Haustier-Allergene)
  • Medikamenten-Allergie
  • Pollen - Gräser und Blütenpollen (Umwelt-Allergene) 
  • Nahrungsmittelallergie
  • Allergie auf Chemikalien (Waschmittel, Lösungsmittel usw.)
  • Hausstaubmilben, Schimmelpilz bzw. Schimmelpilzsporen (Häusliche Allergene)
  • Berufsbedingte Allergien (z.B. Persulfate - Frisör, Enzyme - Bäcker, Holzstaub - Schreiner u.v.m) lösen einen Reiz in den Atemwegen und somit ein allergisches Asthma aus. Meistens beginnt diese Erkrankung schon in frühen Jahren, also bei Kindern oder Jugendlichen und ist erblich bedingt. Das Immunglobulin E ist erhöht.

nicht allergisches (intrinsisches) Asthma 

Das nicht allergische Asthma kann verschiedene Auslöser haben:

  • Infekte - Virusinfektion
  • Medikamente
  • Chemische / giftige Stoffe (Berufsbedingtes Asthma – hier sind jedoch nicht Allergene der Auslöser, sondern die Reizung wie z.B. nach einem Chlorunfall das Einatmen von Chlorgas)
  • Asthmatyp betrifft hauptsächlich übergewichtige Frauen
  • Rauchen
  • Belastung

Es findet eine asthmatische Spätreaktion statt, d.h. eine Entzündung löst anhaltend eine Abwehrreaktion des Körpers aus und führt somit zu asthmatypischen Beschwerden. Für ein nicht allergisches Asthma ist es typisch, dass die Nasennebenhöhlen fast immer chronisch mit entzündet sind und später polypenartige Wucherrungen in der Schleimhaut zu beobachten sind. Somit wird das Atmen durch die Nase zusätzlich erschwert. Das nicht allergische Asthma bei Kindern beginnt im späten Kleinkindalter (ca. mit 4 Jahren) nach einer Virusinfektion.

 

Ursachen von Asthma

Diese 2 Faktoren begünstigen zusammen den Anfall (Atemnot):

  1. Innerliche Auslöser: Der Patient hat eine Veranlagung zu entzündlichen Bronchien, die empfindlicher sind und besonders schnell auf Reize reagieren.
  2. Äußerliche Auslöser: Kalte Luft, Erkältungen (Atemwegsinfekte), Allergene (z.B. Pollen, Tierhaare, Hausstaub usw.) Hat der Patient schon entzündete Bronchen und kommt dann noch ein äußerer Reiz wie z.B. ein Allergen dazu, kann dies einen Asthmaanfall mit Atemnot auslösen.

 

Asthmaanfall – Entstehung

Sind die Atemwege asthmatisch entzündet, entsteht eine Schwellung der Schleimhaut und die Bronchialmuskulatur verkrampft. Es wird in den Bronchen immer mehr Schleim produziert, was eine normale Atmung schwierig macht. Meistens ist die Ausatmung der betroffenen Patienten erschwert und man erkennt es sofort am typischen brummenden und pfeifenden Atmungsgeräusch hören. Eine Überblähung kann in schweren Fällen auftreten, d.h. nach jedem Atemzug bleibt in der Lunge mehr Rest-Luft als normal.

 

Symptome von Asthma bronchiale

Die Bezeichnung kommt aus dem griechisch en und bedeutet – Keuchen. Das zeigt schon das wichtigste Symptom auf. Die Atemnot – das Keuchen ist durch ein pfeifendes und brummendes Geräusch beim Ausatmen zu erkennen, tritt häufig anfallartig in der Nacht auf. Viele Patienten klagen entweder über Beklemmungen in der Brust, Schmerzen beim Einatmen, chronischen Husten oder auch Atemnot. Sollte in einem akuten Asthmaanfall die Haut und die Lippen blau werden, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden, da auch zur massiven Atemnot noch Herzrasen (Tachykardie) hinzukommen kann. Dies ist ein lebensbedrohlicher Zustand!

Risikofaktoren für Asthma bronchiale

Einige Umstände können Asthma begünstigen und verstärken. Wenn man diese vermeidet bzw. beseitigt, kann man das Risiko vermindern. Risikofaktoren:

  • Rauchen: Sowohl als aktiver Raucher als auch als passiver Raucher gelangen viele Giftstoffe in die Atemwege und steigern das Risiko einer Atemwegserkrankung und die Wirkung von Medikamenten gegen das Asthma wird gemindert.
  • Übergewicht und Bewegungsmangel: auch schon im Kindesalter fördert das Risiko an Asthma zu erkranken.
  • Allergene: Menschen, die allergische Asthma haben, sollten auf die reizerhöhenden Allergene verzichten und sie meiden (z.B. Tierhaare, Medikamente, Pollen). Allergische Personen, die schon an Neurodermitis, Heuschnupfen oder auch Milchschorf erkrankt sind oder waren, haben ein Erhöhtes Asthmarisiko.
  • Geringes Geburtsgewicht: Normalgewichtige Neugeborene haben ein niedrigeres Asthmarisiko als untergewichtige Neugeborene.

Diagnose:

Eine ausführliche Anamnese kann schon einen Aufschluss über das Risiko einer Asthma bronchial Erkrankung geben.

  • gibt es Asthma in der Familie
  • häufige Infektanfälligkeit
  • Allergien (Allergietest)
  • Atembeschwerden
  • Chronischer Husten
  • Geräusche beim Ein- bzw. hauptsächlich Ausatmen
  • Lungenvolumen (es wird ein Lungenfunktionstest – Lufu – gemacht)
  • Blutuntersuchung (Erhöhung der Immunglobuline oder Entzündungswerte)
  • Röntgen der Lunge
  • Blutgasanalyse
  • Sputum-Untersuchung (Untersuchung des gesammelten abgehusteten Schleims)

 

Schweregrad des Asthma Bronchiale

Asthma wird in 3 Stufen eingeteilt und beschreibt damit die Schwere und die daraus folgende Therapiestufe.

  • Grad 1 – leichtes Asthma: Therapiestufe 1 + 2 (1. evtl. Medikamente beim Asthmaanfall + 2. Meiden der Auslöser)
  • Grad 2 – mittleres Asthma: Therapiestufe 3 zur Asthmakontrolle (1+2+3-ergänzende Maßnahmen evtl. Allergiebehandlung, Bewegungstherapie, gesundheitsfördernde Maßnahmen)
  • Grad 3 – schweres Asthma: Therapiestufe 4 & 5 zusätzlich (4 Schulung des Patienten, 5 ständige Kontrolle des Krankheitsverlaufes)

Asthma bronchiale Therapie

Bei einer Pollen- und Tierhaarallergie, oder auch eine Allergie gegen Hausstaubmilben sollte ein Kontakt (wenn möglich) vermieden werden, um Atemnotfälle zu vermeiden. Bei Bronchialasthma können alternative Behandlungsmethoden wie:

  • eine Desensibilisierung
  • Atemtherapien
  • autogenes Training
  • oder eine Resonanztherapie

zum Einsatz kommen und eine Verbesserung bringen. Gesundheitsfördernde Maßnahmen wie begleitender Sport für eine verbesserte Lungenfunktion und eine gesunde Lebensweise (auf das Gewicht achten, nicht Rauchen usw.) sind sehr wichtig. Die Schulmedizin behandelt hier mit entzündungshemmenden und im Notfall mit bronchialerweiternden Medikamenten (Spray oder Inhalation).